Gendai Goshin Kobu Jutsu ist ein moderner Kobudo-Stil, der sich mit "anwendungsbezogenem Waffenkampf" übersetzen lässt. Stilgründer ist der leider verstorbene Dr. Georg Stiebler, der stark
durch das Kobudo des japanischen Meisters Inoue Motokatsu und durch das Shotokan Karate inspiriert wurde. Durch die harmonische Kombination beider Stile, stellt gerade dieser Kobudostil eine
Bereicherung für das Shotokan Karate dar.
Ein Grundgedanke ist die Anwendbarkeit des Kobudo. Die Techniken müssen immer und immer wieder auf die aktuellen Anwendungen hin überprüft und angepasst werden. Gerade dies ist die Stärke
des Gendai Goshin Kobu Jutsu. Man gibt dem Schüler ein System an die Hand, welches nach der Grundausbildung, eine Vielzahl von Möglichkeiten offen lässt. Egal ob man seine Heimat im
J(i)u-Ju(i)tsu/Judo/Aikido oder Karate Bereich hat. Den geschulten Trainern werden Wissen und Fertigkeiten vermittelt, mit denen Sie z.B. einen Kata Shiai, einen freien Wettkampf mit dem BO oder
Selbstverteidigungskurse ausrichten können. Alle Gruppierungen und Altersklassen werden angesprochen. So ist das System hervorragend für die "reifen" Budoka, welche eine Ergänzung zu ihrem
bisherigen Kampfsport suchen, geeignet. Jugendlichen oder Seiteneinsteigern kann man den Einstieg ins KOBUDO sehr leicht über die Stockwaffen ermöglichen.
Ein weiterer großer Vorteil des Gendai ist, dass man sich auf die verschiedenen Waffen spezialisieren kann.
Die Waffen des Gendai Goshin Kobujutsu sind: Bo (Langstock), Hanbo (Kurzstock), Kama (Sichel), Sai (Klingenbrecher), Tonfa (Schlagholz). Zurzeit wird die Stilrichtung Gendai Goshin Kobujutsu durch den Stilrichtungsreferenten Rainer Seibert (8.Dan) vertreten. Für die einzelnen Stilarten gibt es Honbu-Kai Trainer.
HONBU-KAI Trainer:
HANBO Rainer Seibert
TONFA Sven Seibert
BO Jörg Hahnenbruch
KAMA Alexander Klimentov
SAI Klaus Oblinger
Der Schwerpunkt der Waffen innerhalb des Gendai liegt sicher beim Hanbo. Auch wenn die anderen Waffen ebenfalls ihre Bedeutung und Berechtigung haben. Diese Konzentration auf den HANBO hat seinen historischen Hintergrund in den Anwendungsmöglichkeiten des Stockes in der Selbstverteidigung.
Das Gendai Goshin Hanbo Jutsu eine Stilart des Gendai Goshin Kobu Jutsu. Die Basis des GGHJ ist das Kukishin Ryu, bei dem die Kunst des Stockkampfs gelehrt wird. Im speziellen werden hier auch Elemente des Ninjutsu integriert. Viele regionale und spezielle Stile des Hanbo Jutsu in Japan und insbesondere Okinawa haben das GGHJ beeinflusst.
Trotz alledem ist die Einbindung dieses Stiles in den historischen Kontext eine ganz entscheidende Basis. Die drei Säulen des Systems sind Kihon, Kata und Kumite. Die Kumite oder besser gesagt, die Anwendung ist das tragende Element der Stilart. Kihon und Kata sind nur zielführende Elemente. Die effektive Anwendung ist das Ziel des Trainings und der Ausbildung. Diese drei Säulen sind untrennbar mit dem Studium dieser Kampfkunst verbunden.
Es ist schwer, einige Elemente es GGHJ aus dem Kontext der Stilart heraus zu lösen und in einem anderen Stil wieder einzubinden. Dies kann zu ganz paradoxen Situationen führen, bei denen Effektivität und Power des Stocksystems verloren gehen. So macht man dann z.B. kein Hanbo Jutsu mehr, sondern Ju Jutsu mit dem Stock, was etwas ganz anderes wäre. Darum ist es von elementarer Bedeutung, wenn man das GGHJ in einem waffenlosen System einbinden möchte, das GGHJ auch in seiner Gesamtheit einzubinden. Denn von dieser Gesamtheit lebt das System.